1 Was als Wort des Herrn zu dem Propheten Jeremia geschah gegen die Nationen:
2 Über Ägypten:
3 Rüstet Kleinschild und Langschild und rückt heran zum Kampf!
4 Spannt die Pferde an und besteigt die Reitpferde! Und stellt euch auf mit Helmen, schärft die Lanzen, zieht die Panzer an!
5 Warum sehe ich sie bestürzt zurückweichen? Und ihre Helden sind zerschlagen, und sie ergreifen die Flucht und sehen sich nicht um – Schrecken ringsum!, spricht der Herr.
6 Der Schnelle soll nicht entfliehen und der Held nicht entkommen; nach Norden zu, am Ufer des Stromes Euphrat, sind sie gestürzt und gefallen.
7 Wer ist es, der heraufsteigt wie der Nil, wie Ströme wogt sein Wasser?
8 Ägypten steigt herauf wie der Nil, und wie Ströme wogt sein Wasser, und es spricht: Ich will hinaufsteigen, will die Erde bedecken, die Städte zugrunde richten und ihre Bewohner.
9 Steigt hinauf, ihr Pferde, fahrt wie toll, ihr Wagen! Und ausziehen sollen die Helden, Kusch und Put, die den Schild fassen, und die Luditer, die den Bogen fassen und spannen!
10 Aber dieser Tag gehört dem Herrn, dem Herrn der Heerscharen, ein Tag der Rache, sich zu rächen an seinen Gegnern. Fressen wird das Schwert und sich sättigen und sich satt trinken an ihrem Blut. Denn der Herr, der Herr der Heerscharen, hat ein Schlachtopfer im Land des Nordens, am Strom Euphrat bereitet.
11 Geh hinauf nach Gilead und hole Balsam, du Jungfrau, Tochter Ägyptens! Vergeblich häufst du die Heilmittel auf; es ist keine heilende Haut für dich da.
12 Die Nationen haben deine Schande gehört, und die Erde ist voll von deinem Klagegeschrei. Denn ein Held ist über den andern gestürzt, sie sind beide miteinander gefallen.
13 Das Wort, das der Herr zum Propheten Jeremia redete über die Ankunft Nebukadnezars, des Königs von Babel, um das Land Ägypten zu schlagen:
14 Verkündigt es in Ägypten und lasst es hören in Migdol und lasst es hören in Nof und in Tachpanhes! Sagt: Stell dich auf und rüste dich! Denn das Schwert frisst alles rings um dich her.
15 Warum sind deine Starken niedergeworfen? Keiner hielt stand, denn der Herr hat sie niedergestoßen.
16 Er hat viele stürzen lassen. Ja, einer fiel über den andern, und sie sagten: Auf, und lasst uns zurückkehren zu unserm Volk und zu unserm Geburtsland vor dem gewalttätigen Schwert!
17 Man rief dort: Der Pharao, der König von Ägypten, ist ein »Getöse«, das den rechten Zeitpunkt hat vorübergehen lassen!
18 So wahr ich lebe, spricht der König, Herr der Heerscharen ist sein Name: Wie der Tabor unter den Bergen und wie der Karmel am Meer wird er kommen!
19 Mach dir das Gepäck zur Wegführung zurecht, du Bewohnerin, Tochter Ägyptens! Denn Nof wird zur Wüste werden und verbrannt, ohne Bewohner.
20 Eine sehr schöne junge Kuh ist Ägypten. Eine Bremse kommt von Norden geflogen, sie kommt.
21 Auch seine Söldner in seiner Mitte sind wie gemästete Kälber. Ja, auch sie wandten sich um und sind allesamt geflohen, haben nicht standgehalten. Denn der Tag ihres Unglücks ist über sie gekommen, die Zeit ihrer Heimsuchung.
22 Sein Geräusch ist wie das Geräusch der Schlange, die davoneilt. Denn sie ziehen mit Heeresmacht einher und kommen über Ägypten mit Beilen, wie Holzhauer.
23 Sie haben seinen Wald umgehauen, spricht der Herr, – ja, unerforschlich ist es. Denn sie sind mehr als die Heuschrecken, und ohne Zahl sind sie.
24 Die Tochter Ägyptens ist zuschanden geworden, sie ist in die Hand des Volkes aus dem Norden gegeben.
25 Es spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich suche heim den Amon von No, den Pharao und Ägypten, seine Götter und seine Könige, ja, den Pharao und die auf ihn vertrauen.
26 Und ich gebe sie in die Hand derer, die nach ihrem Leben trachten, und zwar in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, und in die Hand seiner Knechte. Später aber soll es wieder bewohnt werden wie in den Tagen der Vorzeit, spricht der Herr.
27 Du aber, fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob, und sei nicht niedergeschlagen, Israel! Denn siehe, ich will dich retten aus der Ferne und deine Nachkommen aus dem Land ihrer Gefangenschaft. Und Jakob wird zurückkehren und ruhig und sicher sein, und niemand wird ihn aufschrecken.
28 Du, mein Knecht Jakob, fürchte dich nicht!, spricht der Herr. Denn ich bin mit dir. Denn allen Nationen, zu denen ich dich vertrieben habe, werde ich ein Ende machen, aber dir werde ich nicht ein Ende machen, sondern dich mit Maßen züchtigen und dich keineswegs ungestraft lassen.