Denn der Sohn des Menschen ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.
Lukas 19,10
Viele Privatdetektive haben es sich zur Aufgabe gemacht, »verloren gegangene« Menschen zu suchen. Es gibt verschiedenste Gründe, warum sie nicht mehr aufzufinden sind. Der eine hat die Gesellschaft satt. Die andere ist auf der Suche nach ihrem Glück unterwegs im tiefsten Orient. Der nächste musste fliehen, weil ihm seine Gläubiger auf den Fersen sind - auf Nimmerwiedersehen. Die meisten sind verschwunden, ohne dass ihre Familie und Freunde wissen, wo sie sich aufhalten oder ob sie überhaupt noch leben.
Andere Menschensucher sind Retter in der Not bei Überschwemmungen, Schlammlawinen, Flüchtlingsdramen, Grubenunglücken. Bei uns in den Bergen vergeht keine Woche ohne Meldung »Bergrettungseinsatz«. Diese Menschensucher sind sogar bereit, ihr Leben aufs Spiel zu setzen, um vermisste oder verunglückte Mitmenschen zu suchen und sie aus Todesgefahr zu retten.
Ich vermute, weniger bekannt ist die »Suchaktion Gottes«. Davon hören wir in keiner Nachrichtensendung. Gott sind seine Geschöpfe verloren gegangen. Allerdings muss er uns nicht wie ein Detektiv suchen. Gott weiß durchaus, wo sich jeder einzelne Mensch gerade physisch aufhält. Das Problem ist vielmehr, dass wir uns von ihm fernhalten. Gleichwohl geht er uns nach und sucht unsere Gemeinschaft. Bereits im Paradies nach dem Sündenfall war sein eindringlicher Ruf zu hören: »Mensch (Adam), wo bist du?« (1. Mose 3,9). Seit diesem Zeitpunkt hat Gott viele »Suchaktionen« gestartet, um uns zu retten. Als Allerletztes sandte Gott sogar seinen Sohn. Der Ruf von Jesus Christus ist derselbe eindringliche Appell und schallt bis heute an unsere Ohren: »Tut Buße und glaubt an das Evangelium!« (Markus 1,15). Heute noch streckt er seine rettende Hand nach uns aus.
Sebastian Weißbacher