Auf einem Spaziergang in Saas Grund (Schweiz) wurden wir unerwartet mit folgendem Text konfrontiert: »Ach lieber Freund! Halt hier ein wenig still. / Hier fanden 19 Personen ihr Endes Ziel. / Um 11 Uhr in der Nacht / wurden ihre Seelen vor das strenge Gottes Gericht gebracht. / In diesem Haus sicher zu sein, das haben alle geglaubt. / Da hat der Tod durch die Lawine ihr Leben beraubt. / O Mensch sei allezeit bereit, denn niemand weiß die Stunde und Zeit, / wann Gott uns beruft zur Ewigkeit. Den 3. April 1849.«
Das Wetter war schön sonnig. Wir machten einen herrlichen Spaziergang. Und dann plötzlich ein solcher Text. Er rüttelt auf, und man kommt ins Nachdenken. Aber so etwas verdirbt doch die Stimmung! Ja, es mag keine so liebliche Botschaft sein, trotzdem kann sie auch für uns zur Realität werden; ganz plötzlich kann unser Leben zu Ende sein. Und die Frage ist, ob wir darauf vorbereitet sind.
Damals, an diesem 3. April 1849, erlebten die Menschen einen ganz gewöhnlichen Tag. Abends gingen sie ins Bett, um morgens wieder aufzustehen. Aber für sie gab es keinen Morgen mehr. Ob in der Zeitung oder in der Tagesschau: Ständig begegnen uns solche Nachrichten: ein Unfall hier, ein Unglück dort. Durch diese Dinge will Gott zu uns reden, Tag für Tag. Und wir sollten nicht schwerhörig sein; denn er möchte, dass wir vorbereitet sind, ihm zu begegnen, indem wir uns ihm zuwenden und unser Leben in seine Hand geben. Vielleicht hat er deshalb diesen Menschen aus Saas Grund damals die Idee gegeben, dieses Schild hinzustellen, damit wir heute noch einmal darauf hingewiesen würden. Wim Hoddenbagh