Da soll einer wählen zwischen Himmel und Hölle. Der Himmel wird wie üblich beschrieben: Rosa Wölkchen mit Harfe spielenden Engeln darauf. Und die Hölle wird als ein lustiger Ort dargestellt, mit Swimmingpool und üppiger Bewirtung und sonstigen Vergnügungen. Nun heißt es: Wähle!« Der Gefragte entscheidet sich schnell für den abwechslungsreichen Ort da unten. Doch als er ankommt, wird er an eine Kette geschmiedet und muss Steine klopfen - bis in Ewigkeit. »Ja, aber!«, sagt er nur noch. Da heißt es schon: »Das waren Versprechungen vor der Wahl!«
Wenn wir auf irdische Versprechungen hereingefallen sind, können wir das eventuell bei der nächsten Wahl korrigieren. Wer für die Ewigkeit falsch gewählt hat, der ist in der denkbar bedauernswertesten Lage; denn da gibt es keine weitere Chance.
Damit möglichst viele die richtige Wahl treffen, lässt Gott bis heute diesen Kalender erscheinen und viele andere Aufrufe zu einer richtigen Entscheidung ebenfalls. Denn ewig getrennt sein von Gott ist das Schlimmste, was einem Wesen zustoßen kann, das auf Gott, seinen Schöpfer, hin angelegt ist. Der Kirchenvater Augustinus hat gesagt, in jedem Menschenherzen sei ein Hohlraum, der uns unbefriedigt bleiben lässt, den aber Gott - und sonst nichts und niemand - ausfüllen kann. Und nur unsere Selbstherrlichkeit hindert uns daran, uns diesem gnädigen Gott auszuliefern. Das braucht aber - Gott sei Dank - nicht das letzte Wort über uns zu sein. Wir können der Wahrheit die Ehre geben, dass wir oft versucht haben, uns selbst zu helfen und doch nicht vollkommen geworden sind, und das will Gott uns aus Gnaden und ohne unsere Bemühungen schenken, wenn wir uns ihm anvertrauen.
Hermann Grabe