Und der HERR, Gott, nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, ihn zu bebauen und ihn zu bewahren.
1. Mose 2,15
Arbeit ist für viele Menschen ein lästiges Übel. Sie hoffen auf das Wochenende, den Urlaub, die Rente. Sie möchten mit möglichst wenig Mühe viel Geld verdienen. Es wirkt so, als wäre Arbeit eine Last, die man gerne loswäre. Aber Arbeit ist viel wertvoller und wichtiger, als es uns oft erscheint. Wir müssen zwar hauptsächlich arbeiten, um unseren Lebensunterhalt zu verdienen. Dennoch bedeutet Arbeit für unser Leben und unser Menschsein mehr als das.
Der Beruf kann Berufung sein. Wir finden die Aufgabe, in der wir unsere Fähigkeiten und Begabungen entfalten und einbringen können. Durch das, was wir tun, finden wir Bestätigung. Arbeit ist in irgendeiner Weise auch immer ein Beitrag zum Allgemeinwohl. Eine Lehrerin lehrt die Kinder vieler Leute, um ihnen einen guten Start ins Leben zu ermöglichen. Eltern leiten ihre Kinder an, dass sie zu Menschen werden, die einen Beitrag zum Guten in der Gesellschaft leisten. In der Coronakrise hat man festgestellt, dass es »systemrelevante« Berufe gibt, angefangen bei der Kassiererin im Lebensmittelmarkt, den Berufen in der Pflege und Medizin, den Leuten, die unseren Müll entsorgen, und dann auch Automechaniker, Bäcker, Verwaltungsangestellte … ein großes Heer an Menschen, die für das Wohl anderer arbeiten.
Gott hat uns mit Begabungen ausgestattet, damit wir in seiner Schöpfung sowohl Neues schaffen als auch das bewahren und pflegen können, was schon länger besteht und gut und bewährt ist. Wir können froh sein, über all die Berufe, die in irgendeiner Form zu unserem Wohl beitragen. Wir können unsere eigene Arbeit in einem besseren Licht sehen und ihr einen höheren Wert beimessen. Und wir können Gott dankbar sein - für unsere eigene Arbeit und die anderer.
Manfred Herbst