Auf die Frage, warum er sein Heimatland verließ und in Deutschland Asyl suchte, antwortete Karim (Name geändert) mit den Worten: »Um mich zu retten. Es gibt keinen Frieden in Somalia.« Karim ist einer der vielen Tausend jungen Afrikaner, die die lebensgefährliche Flucht aus ihrer Heimat nach Europa wagten. Er hatte in seinem Land keine Perspektive, keine Hoffnung. Die einzige Chance, dem islamistischen Terror, dem Krieg und früher oder später dem sicheren Tod zu entkommen, sah er darin, nach Europa zu flüchten. Später wolle er seine Familie nachholen, sofern sie dann noch am Leben sei.
Die Suche, ja, die Sehnsucht nach Frieden ist so stark, dass Karim und all die anderen ihr Leben dafür riskieren und ihre Familie sowie ihr Zuhause zurücklassen. Karim ist Moslem. Ein Mitflüchtling, der in der gleichen Unterkunft untergebracht wurde, ist Christ. Ohne Unterschied teilen sie die gleiche Sehnsucht.
Jesus sagte einmal zu seinen Jüngern (nachzulesen in Johannes 14,27): »Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch.«
Klar, Karim und die vielen anderen Asylsuchenden finden hier Frieden. Aber ihre Sehnsucht wird noch nicht ganz gestillt. Ja, sie sind nun in Sicherheit vor den Terrormilizen, doch ihre Situation ist noch in sehr vieler Hinsicht völlig unbefriedigend. Die Welt kann allenfalls den äußeren Frieden bieten. Der innere Friede, von dem Jesus sprach, der eben nicht von der Welt kommt, sondern den nur Gott schenken kann, findet man nicht unbedingt in einem Land, wo politischer Friede und Wohlstand herrschen. Man findet ihn aber bei Jesus.
Daniela Bernhard