Er hatte einen unaufhaltsamen Aufstieg erfahren wie nur wenige Menschen seiner Zeit, dieser 1893 in Leipzig geborene Tischler Walter Ulbricht. Als bedeutendes Mitglied der Kommunistischen Partei floh er vor den Nazis nach Moskau. Dort wurde er der wichtigste deutsche Vertrauensmann Stalins. Der sandte ihn 1945 in die Sowjetzone, um die Bolschewisierung Deutschlands voranzutreiben, was Ulbricht mit der Bildung der SED (1946) und der Gründung der DDR (1949) z.T. auch gelang. Über 20 Jahre lang hielt er sich an der Spitze von Partei und Staat, nicht zuletzt unter Ausschaltung aller innerparteilichen Gegner und Rivalen, auch mit Hilfe von Verleumdung und Kriminalisierung. Die Lüge gehörte überhaupt zu den bevorzugten Mitteln »Lügen-Walters«, wie ihn der Volksmund nannte, am spektakulärsten beim Bau der Berliner Mauer (1961): Noch wenige Tage vorher hatte er die Absicht ihrer Errichtung geleugnet. Doch 1971 schob ihn seine Partei unter Erich Honecker auf ein machtloses Ehrenamt ab. Einsam und vergessen starb er zwei Jahre später, heute vor 30 Jahren. 16 Jahre danach war auch sein Staat gescheitert.
Ulbricht und seine DDR sind ein Beispiel für die Vergänglichkeit menschlicher Macht. Zudem: Was nützt es dem Menschen die ganze Welt zu gewinnen und dabei Schaden an seiner Seele zu nehmen, d.h. das ewige Leben zu verlieren. In der Tat sollten wir alle uns mehr um unser Seelenheil als um unsere Karriere bemühen. In Jesus Christus hat uns Gott das Angebot gemacht, für die Ewigkeit in der Gemeinschaft mit ihm viel mehr zu gewinnen, als wir auf der Erde jemals erreichen könnten. Wir sollten das Angebot wahrnehmen! Gerhard Jordy