Es war 1943, als der erste massive Bombenangriff auf Essen erfolgte, so berichtet Wilhelm Busch. Er hatte gerade einen jungen Besucher mit nach Hause gebracht, als die Alarmsirenen losheulten. Alles rannte in den Luftschutzkeller, und dann ging es los. Die Erde bebte, und es krachte und splitterte grauenvoll. Als die meisten nach drei Stunden aus dem Keller kamen, war alles voll Rauch. Der Dachstuhl brannte. Wegen des Rauchs nahm Buschs Frau ihre Kinder und lief mit ihnen an einen Ort, an dem sie atmen zu können hoffte. Er selbst versuchte, ohne Wasser – das funktionierte nicht mehr – den Brand einzudämmen, damit er sich nicht nach unten fraß. Und der junge Bursche rannte durchs Haus und rief immer: »Wo ist mein Hut? Wo ist mein Hut?«
Da brannte ganz Essen – und der Kerl hatte nur eine Sorge: Er wollte seinen Hut. Geht es nicht vielen so? Ausweglosigkeit allerorten, Ratlosigkeit und Angst und Unruhe, weltweit und in den Herzen der Menschen, und unser Denken dreht sich nur darum, dass uns persönlich bloß nichts fehlt.
Welchen Raum nimmt das Gebet für verlorene Menschen im Tageslauf ein? Wie viel liegt uns daran, dass unsere Mitchristen treu und fest und vor dem Bösen bewahrt bleiben? Was tun wir zur Ausbreitung der Guten Botschaft?
Möchten doch alle Christen nach ihren Möglichkeiten zugreifen und mithelfen zu löschen, zu trösten, aufzumuntern und Hoffnungslosen den Weg zur Hoffnung zu zeigen! Christen wissen ja: Wer uns noch helfen kann, ist derjenige, ohne den wir auskommen zu können meinten; Jesus Christus, der Retter der Welt.
Hermann Grabe