Heute vor 300 Jahren, am 1. Semptember 1715, starb der Franzosenkönig Ludwig der XIV. Wie sich alle Planeten um die Sonne drehten, so meinte er, würde sich alles um ihn drehen. »Der Staat, das bin ich!«, behauptete er stolz. Er baute sich viele Schlösser und ließ sich von Grafen und Herzögen beim Anziehen helfen. Auch wollte er sein Land erweitern und geriet dabei in immer größere Schulden. Zuletzt ging es ihm sehr schlecht. Man hatte ihm alle Zähne ziehen müssen. Er hatte große Schmerzen, und weil er so furchtbar stank, konnte es kaum jemand in seiner Nähe aushalten.
Das hielt die meisten Könige und Fürsten in Europa nicht davon ab, genauso prunkvoll leben zu wollen wie König Ludwig. Und auch sie versanken bald in unbezahlbare Schulden. Darum erhöhten sie die Steuern so sehr, dass die meisten Leute im Land völlig verarmten.
Wer nun sagt: »Was geht uns dieser Ludwig an?«, der hat noch nicht gemerkt, dass in uns allen etwas von ihm drinsteckt. Viele stehen heute in Gefahr, über ihre Verhältnisse zu leben und sich ebenfalls tief zu verschulden. Und das tun sie deshalb, weil sie meinen, dieses Leben sei das Einzige, was sie zu erwarten haben. Das wollen sie dann auch in vollen Zügen genießen.
Gott aber hat für uns Menschen etwas viel Besseres geplant. Er will uns in sein wunderbares Himmelreich bringen. Hier auf Erden leben wir seit dem Sündenfall, um uns für oder gegen diesen liebenden Gott zu entscheiden, nicht, um auf Biegen und Brechen oder gar auf Kosten anderer ein lustiges Leben zu führen. Das Großartige ist nun, dass solche Leute, die sich auf Gottes Seite stellen, auch hier schon mit Frieden im Herzen ihr Leben führen können.
Hermann Grabe