Die Erde aber war verdorben vor Gott, und die Erde war erfüllt mit Gewalttat.
1. Mose 6,11
08/15 - das bedeutet so viel wie durchschnittlich, gewöhnlich, nichts Besonderes. Der Ausdruck kommt aus der Zeit des Ersten Weltkrieges. Damals war das »MG 08/15« das Standardmaschinengewehr. Überall an der Front war es präsent, überall brachte es Leid und Tod. Doch jener Krieg mit seinem allgegenwärtigen Schrecken ist keine Ausnahme. Wenn man sich die Geschichte der Menschheit ansieht, ist sie eine endlose Aneinanderreihung von Krieg, Gewalt und Unterdrückung. Dass Menschen anderen Menschen schreckliches Leid antun, passiert ständig. Gewalt war und ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel. 08/15 eben.
Der Ausbruch des Ukraine-Krieges hat uns erneut gezeigt, dass immer noch Folter, Krieg, Mord und Verstümmelung passieren. Und zwar nicht nur in entfernten Winkeln dieser Erde, sondern bei uns in Europa. Was ist los mit uns Menschen? Wieso gelingt es uns nicht, diese barbarischen Grausamkeiten endgültig abzulegen? Warum müssen sich die Umstände nur ein wenig ändern, muss sich die feine Decke des Anstandes nur ein wenig heben, und schon kommt eine Bosheit ans Licht, die einen erschaudern lässt?
Die Bibel sagt, dass unsere Unmenschlichkeit von unserer Gottlosigkeit kommt. Weil wir die Verbindung zu unserem Schöpfer aufgegeben und uns selbst zum Maß aller Dinge gemacht haben, sind wir zu allem fähig. In Zeiten von Krieg und Willkür zu jeder erdenklichen Grausamkeit, in guten Zeiten immerhin noch zu solchen Schlechtigkeiten wie Hass, Mobbing oder Streit. Aus diesem Schlamassel kommen wir nicht durch Anstrengung, Bildung oder Weiterentwicklung heraus, sonst hätten wir das menschengemachte Leid schon längst hinter uns gelassen. Nein, wir brauchen eine Umkehr zu Gott, der allein unsere defekten Herzen erneuern kann.
Elisabeth Weise