... ich wünschte, es wär'n deine ...! Das ist zugegebenermaßen die originellste Grabinschrift, die ich je gelesen habe, und doch drückt sie in ihrer Direktheit nur das aus, was mit unzähligen anderen Texten auf Grabsteinen und Todesanzeigen auch gesagt wird: »Gekämpft, gehofft und doch - verloren!«
Und wenn nicht gekämpft wurde, weil das Sterben sich nicht durch Krankheit und Leiden angekündigt hatte, dann steht da: »Plötzlich und unerwartet«!
Ich habe schon Todesanzeigen von über 80-Jährigen gesehen, in denen stand: »nach langer Krankheit, jedoch plötzlich und unerwartet ...«
Und doch wird es auf fast jeder »christlichen« Beerdigung vorgelesen, offensichtlich, um möglichst schnell wieder vergessen zu werden: »Lehre uns denn zählen unsere Tage, damit wir ein weises Herz erlangen«, wie Mose es in Psalm 90 sagt.
Die Todesanzeigen waren für mich schon immer der interessanteste Teil der Tageszeitung; aber bestimmt nicht, um mich über die Hoffnungslosigkeit der Leute zu amüsieren, sondern deswegen, weil immer wieder - wenn auch immer seltener in unserem Land - es auch solche Anzeigen und Grabinschriften gibt, die nicht von Ende, sondern von Anfang, nicht von Verlust, sondern von Freude, nicht von Resignation, sondern von herrlicher Hoffnung über dieses Leben hinaus reden.
Die unausweichliche Tatsache des sicheren Todes am Ende unseres Lebens sollten wir nicht verdrängen, sondern so lange eine Antwort suchen, bis wir sie gefunden haben im Frieden mit Gott durch den Glauben an Jesus Christus. Das ist es, was das Leben als gläubiger Christ so wertvoll macht: Das »Danach-Problem« ist dann zu hundert Prozent gelöst! Erwin Kramer