Gott ist unsre Zuversicht und Stärke. Eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben.
Psalm 46,2
Am 1. Januar vor 20 Jahren mussten wir uns von der »guten, alten D-Mark« verabschieden. Haben Sie sich auch noch eine Sammlung der historischen Geldstücke als Erinnerung aufbewahrt? Vielleicht sogar eine Münze mit der Prägung »Bank deutscher Länder«, bevor 1950 die Bundesbank gegründet wurde? Die 50-Pfennig-Münze stellte eine kniende Frau dar, die den Setzling eines Eichenbaumes pflanzte. Dies drückte damals in dem vom Krieg zerstörten Deutschland die Hoffnung aus, wieder ein starker Baum zu werden. Und tatsächlich entwickelte sich die D-Mark als Symbol des Wirtschaftswunders, und bald wurde sie eine »harte« Währung, die auch im Ausland als Tauschgeld gern gesehen war. Deshalb gab die D-Mark ein Gefühl der Sicherheit. Entsprechend unsicher waren viele, sich auf den internationalen Euro einzulassen. Wie wird sich die neue Währung entwickeln? Zum einen schätzte man die Möglichkeit der grenzüberschreitenden Zahlungsmöglichkeit, zum anderen gab es die Angst vor einer Geldentwertung.
Nun stehen wir wieder an einem Neubeginn und fragen uns: Was wird das Jahr 2022 bringen? Hoffnungen vermischen sich mit Ängsten. Als begrenzte Menschen sind wir uns bewusst, dass wir nicht die Kontrolle haben. Brauchen wir aber auch nicht! Gott hat uns einen begrenzten Verantwortungskreis zugedacht. In der Bergpredigt fordert uns Jesus auf, die Vögel des Himmels zu betrachten, die nicht säen und ernten noch in die Scheunen sammeln, aber von Gott versorgt werden (vgl. Matthäus 6,26). Wir haben eher die Verantwortung, zu pflanzen und zu begießen. Aber letztendlich ist es doch Gottes Segen, von dem alles abhängt: »Gott aber hat das Wachstum gegeben« (1. Korinther 3,6). Auf ihn dürfen wir auch im vor uns liegenden Jahr vertrauen.
Thomas Pommer