Böse Menschen haben oft Spaß daran, schwache Zeitgenossen zu verführen. So verleiten sie etwa Alkoholabhängige zum Trinken, um ihr Opfer hinterher in der Schubkarre nach Hause zu bringen. Dort wollen sie sich an den entsetzten Augen seiner Frau weiden.
So ist Gott ganz und gar nicht. In der Bibel steht sogar, dass er niemanden zum Bösen versucht (Jakobus 1,13). Wie ist dann aber unser Tagesvers zu verstehen?
Gott will uns vor unserer eigenen Bosheit und vor der anderer Leute bewahren. Dazu hat er uns vor allem die Zehn Gebote gegeben. Alle, die an ihn glauben, will er außerdem durch den Heiligen Geist warnen, indem er zu ihrem Gewissen spricht und sie an vieles erinnert, was in der Bibel steht. So leitet Gott aufrichtige Menschen auf Wegen, die ihm wohlgefallen.
Wenn aber jemand gar nicht nach Gott fragt und andererseits viel von seiner moralischen Stärke hält, den bringt Gott oft in Situationen, wo er seine Charakterstärke unter Beweis stellen kann. Aber »Gelegenheit macht Diebe«, sagt der Volksmund. Und ganz schnell kann so ein Mensch zu Fall kommen. Wie gesagt, Gott tut das nicht, um uns hereinzulegen, sondern um uns vor Augen zu führen, wie wenig wir echten Versuchungen entgegenzusetzen haben und wie nötig wir seine Hilfe und seinen Rat brauchen.
Die Bibel sagt uns, dass wir einen großen Feind überall mit uns herumtragen. Das ist unser böses Herz. Dem liegt überhaupt nichts am Gehorchen, sondern einzig und allein an der Befriedigung augenblicklicher Gelegenheiten, einerlei, ob sie Gott gefallen oder nicht. Wer das weiß, bittet Gott immer wieder: »Führe mich nicht in Versuchung, sondern errette mich von dem Bösen!«
Hermann Grabe