Mann über Bord! – der Ernstfall, den jeder Seemann auf hoher See fürchtet. Im kalten Seewasser kann auch mit Schwimmweste kein Mensch lange überleben. Wenn die Wassertemperatur unter 25 Grad liegt, reicht die Wärmeproduktion des Organismus nämlich nicht aus, um die notwendige Körpertemperatur zu erhalten. Sinkt diese unter 33 Grad, ist dies lebensbedrohlich. Bei 30 Grad wird man bewusstlos. Wenig später folgen Schock und Tod. Doch der Tod kann auch schon viel früher durch Ertrinken eintreten. Etwa 1 Minute schafft man es, unter Wasser den Atem anzuhalten. Dann kommt es durch einen Reflex zu zwanghaften Atembewegungen, wodurch Wasser in die Lunge gerät. Nach 2 Minuten tritt ein Krampfstadium ein und jegliches Atmen wird unmöglich. Der Tod erfolgt nach 3-5 Minuten. Ein Schiffbrüchiger muss so bald wie möglich in einem Rettungsboot geborgen und mit lebensrettenden Maßnahmen behandelt werden.
Die acht Menschen, die bei der Sintflut in der Arche gerettet wurden, waren erst gar nicht ins Wasser gekommen, weil sie das rettende Schiff schon vorher betreten hatten. Für alle anderen, die damals von der Flut überrascht wurden, gab es keine Chance zur Rettung mehr. Im Neuen Testament wird dies als Gleichnis auf unsere Zeit gedeutet. Es wird noch einmal ein Gericht über diese Erde und alle Menschen kommen. Wer vorher nicht die rettende »Arche« betreten hat, d. h. Jesus Christus, den Retter, nicht im Glauben angenommen hat, wird dann in diesem Gericht umkommen. Das Erschrecken und die Verzweiflung, die dann viele Menschen erfasst, ist durchaus vergleichbar mit dem, was Ertrinkende durchmachen. So etwas wünscht man sich selbst nicht und auch keinem anderen.
Joachim Pletsch