Die Ureinwohner Amerikas ahnten nicht, welche Katastrophe über sie und ihre Nachkommen hereinbrechen würde, als ihnen 1492 mit Columbus und seinen Leuten die ersten Europäer begegneten. In seiner Gier nach Reichtum betrachtete der weiße Mann die »Rothäute« als Freiwild, nahm ihnen ihr Land und ihre Existenzmöglichkeit, ermordete sie rücksichtslos und dezimierte den Rest durch die Krankheiten und Unsitten Europas. Nirgendwo auf dem westlichen Erdteil wurde dies gründlicher erledigt als in den Vereinigten Staaten. Versuchten sich die verzweifelten Indianer zur Wehr zu setzen, wurden sie erbarmungslos niedergekämpft und oft samt Frauen und Kindern massakriert.
Mit dem Massaker von Wounded Knee 1890 war das Schicksal des Roten Mannes endgültig besiegelt. Die kläglichen Reste schickte man in unfruchtbare Reservate, wo sich durch die Sinnlosigkeit des Daseins der moralische Verfall vollendete.
Als endlich – heute vor 80 Jahren – den Indianern die vollen Bürgerrechte der USA zugesprochen wurden, war dies nur der Versuch, das Gewissen der Nation von der furchtbaren Schuld eines halben Jahrtausends zu befreien, denn wiedergutzumachen war nichts mehr. Von seiner Schuld – ob nach unserer Meinung geringfügig oder wie in diesem Fall grenzenlos – kann sich kein Mensch selbst befreien. Das kann nur Gott allein.
Er hat uns durch Jesus Christus einen Weg eröffnet, der uns für alle Ewigkeit selbst vor den Augen eines heiligen, gerechten Gottes schuldlos sein lässt, wenn wir anerkennen, dass der Sohn Gottes unsere Sünde am Kreuz gesühnt hat. Gerhard Jordy