Fast nichts ist schlimmer, als nicht gewollt, sondern verachtet und vergessen zu werden. Mit Schaudern erinnere ich mich: Wir standen auf dem Schulhof. Die beiden Mannschaften waren beinahe zusammengestellt. Nur noch zwei Spieler standen zur Auswahl. Der Kapitän der Mannschaft »A« war dran. Mit einem Grinsen rief er: »Wir nehmen Achim, ihr müsst euch mit dem Kleinen zufrieden geben!« Oh, tat das weh!
Kennen Sie auch solche Situationen? Klar, man ist älter geworden. Die Zeiten haben sich geändert, die Gefühle jedoch nicht. »Vergessen« ist ein schreckliches Wort, wenn es dabei um Menschen geht. Vergessen bei der Beförderung, vergessen im Altersheim, vergessen beim Geburtstag. Vergessen!
Genauso hat sich Gottes Volk gefühlt. Vergessen von Gott. Und Gott? Er sah sich genötigt, schnellstens zu antworten. Wie, das steht in Jesaja 49,15-16: »Vergisst etwa eine Frau ihren Säugling? Sollten selbst diese vergessen, ich werde dich niemals vergessen.« Gott unterstreicht seine positive Haltung mit einer Unmöglichkeit. »Vergisst etwa eine Mutter ihr Baby?« Nein! Und er fährt fort: »Selbst wenn diese es vergisst, ich nicht! In meine Handflächen habe ich dich eingezeichnet!« Unwillkürlich denke ich an Golgatha. Mit groben Nägeln hat Jesus seine Liebe zu uns in seine Hände einzeichnen lassen. Als nach seiner Auferstehung Thomas noch immer zweifelte, hielt Jesus ihm die Hände entgegen. »Komm, reiche deinen Finger her und sieh meine Hände!« Da konnte Thomas nur noch ausrufen: »Mein Herr und mein Gott!« (Johannes 20,27-28).
Fühlen Sie sich vergessen? Dann denken Sie immer daran: Die größte und wichtigste Person, Gott selbst, kennt Sie und vergisst Sie nicht eine Sekunde lang! Berndt Mokros