Wir waren erst vor drei Monaten in die Straße gezogen, und nun war mein 40. Geburtstag. Dazu wollten wir die nächste Nachbarschaft einladen - aus zehn Häusern rings um uns herum. Wir hielten das für eine gute Möglichkeit, unsere Mitmenschen besser kennenzulernen. Einige hatte wir schon begrüßt, wussten aber in Wirklichkeit kaum etwas Persönliches über sie.
Schon recht interessant war die gegenseitige Vorstellung - wir fragten nach dem Geburtsort und danach, wie lange jeder Einzelne schon in unserem Wohnort lebt. Dann gab es einen regen Gedankenaustausch über das vergangene Leben. Und wie wird wohl unsere Zukunft aussehen? Nicht nur die in unserem heutigen Leben, sondern auch im Jenseits? Gibt es überhaupt ein Leben nach dem Tod? Gibt es einen Himmel - und auch eine Hölle? Und kann man wissen, wo man die Ewigkeit zubringt, in der Gegenwart Gottes oder getrennt von ihm?
Das Interesse an dieser Frage war unterschiedlich groß. Die vorherrschende Meinung war, etwas Genaues könne ohnehin niemand sagen, alles sei rein spekulativ.
Wir versuchten, deutlich zu machen, dass nur Gott selbst eine wirklich verbindliche Aussage dazu machen kann, weil er der Schöpfer der Welt und auch jedes einzelnen Menschen ist. Und was Gott dazu sagt, das ist nur aus seinem Wort, der Bibel, zu erfahren.
Die Überlegungen über diese Frage beiseitezuschieben, ist jedenfalls nicht klug. Auf vieles bereiten wir uns sehr gründlich vor, doch auf den Tod? Den verdrängen wir, so gut es geht, aus unserem Alltag.
Es war und ist nicht zu erwarten, dass die Meinungen aller Gesprächsteilnehmer übereinstimmten. Eine lebhafte Unterhaltung aber fördert auf jeden Fall das Nachdenken über den eigenen Standpunkt. Eberhard Liebald