Leider wird diese Tugend immer seltener. Wir leben in einer Zeit von Spaß und Genuss. Vor lauter Genießen vergessen wir, uns zu bedanken. Höchstwahrscheinlich liegt es daran, dass wir auch nicht mehr wissen, bei wem wir uns bedanken können. Alles ist so selbstverständlich, an das meiste kann ich ohne Probleme herankommen. Ich brauche nur das notwendige Kleingeld. Und dann gibt es genau das Gegenteil. Wir leben auch in einer Zeit des Jammerns und Klagens. Über alles Mögliche gibt es etwas zu Nörgeln. Manchmal kann es mir niemand recht machen. Alles wird immer schlechter.
Lesen wir aber unseren Bibelvers, dann sehen wir, dass Christen - und eigentlich alle Menschen - nicht nur dankbar sein dürfen, sondern es sogar müssen. Gott will, dass wir dankbar sind. Und dabei denkt er nicht zuerst an sich, sondern an uns. Denn eins ist klar, dankbare Menschen leben freier. Sie müssen nicht von einem Event zum nächsten hetzen, um gut drauf zu bleiben. Sie müssen sich auch nicht mit negativen Gedanken quälen, die immer so nach unten ziehen. Dankbare Leute können durchatmen und ihre Kräfte sinnvoll gebrauchen.
Geht das denn überhaupt, in allem dankbar zu sein? Tatsächlich ist es ein Wunder Gottes in unserem Leben, dass er uns in jeder Situation eine Sicht schenken kann, die das Gute sieht, die den Nutzen für mein Leben entdeckt und dann wieder Grund zum Danken entstehen lässt. Das ist ein lebenslanger Lernprozess. Alles will Gott uns durch Jesus Christus schenken. Deshalb ist es wichtig, das Leben an ihm festzumachen. Und wer das getan hat, weiß, warum er dankbar sein kann: Dankbarkeit erschließt uns erst richtig die Reichtümer Gottes. Eberhard Hof