Gestern vor 75 Jahren wurde der Nürnberger Prozess, in dem 24 Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Militärgerichtshof angeklagt waren, abgeschlossen. Vor der Urteilsverkündung durften die Angeklagten ein öffentliches Schlusswort sprechen. Hans Frank, ehemals höchster Jurist im Dritten Reich, bekannte: »Wir haben am Anfang unseres Weges nicht geahnt, dass die Abwendung von Gott solche verderblichen, tödlichen Folgen haben könnte, und dass wir gezwungenermaßen immer tiefer in Schuld verstrickt werden könnten. … Ich bitte unser Volk, dass es nicht verharrt in dieser Entwicklung und nicht weiterschreitet in dieser Richtung, auch nicht einen Schritt. Denn Hitlers Weg war der vermessene Weg ohne Gott, der Weg der Abwendung von Christus.«
Auch Joachim von Ribbentrop, Wilhelm Keitel und Fritz Sauckel erlebten im Verlauf des Prozesses eine Sinnesänderung. Sauckel betete oft laut: »Gott, sei mir Sünder gnädig!« Diese drei baten noch, vor ihrer Hinrichtung das Abendmahl feiern zu dürfen. Der Gefängnisseelsorger, Henry Gerecke, berichtete: »Gott hatte während der ganzen Zeit ihre Herzen gewandelt, und jetzt, da sie alles Irdische, ja, selbst ihr Leben verlieren sollten, konnten sie das Versprechen annehmen, dass Gott reuigen Sündern durch Jesu Opfertod vergeben hatte, und glauben, dass Jesus ihre sündenbelasteten Seelen von ihrer Schuld befreien würde.«
Diesen Verurteilten erging es wie dem Räuber, der mit Jesus hingerichtet wurde. Im Verlauf der Kreuzigung änderte er seine spottende Haltung, bekannte seine Schuld und befahl sich Christus als Retter an. Jesus Christus vergab ihm seine Sünden und versprach ihm: »Heute wirst du mit mir im Paradies sein« (Lukas 23,43). Thomas Pommer