Die junge Frau war untröstlich. Ihr Bruder, mit dem sie mit einer weiteren Schwester zusammen gewohnt hatte, war soeben mit nur gerade dreißig Jahren gestorben. Die drei Geschwister waren ein Herz und eine Seele gewesen. Doch was sollte nun werden? Nie würde diese Lücke geschlossen werden können, die der Tod gerissen hatte.
Wie vielen geht es wie dieser jungen Frau! Unerbittlich holt der Tod seine Ernte ein und hält sich dabei nicht an ein Mindestalter. Greise und Babys, frisch verliebte Paare, Männer auf der Höhe ihrer Schaffenskraft, soeben noch quicklebendige Kinder – niemand ist vor dem erbarmungslosen Ruf des Todes sicher. Herzzerreißende Trauer, unstillbarer Schmerz, vernichtete Existenzen und Zukunftshoffnungen sind die Spuren, die der Tod hinterlässt. Und trotz bester Gesundheitsvorsorge und höchster Lebensversicherung ist niemand jemals vor dem Tod sicher. Als Folge der Sünde, der Auflehnung des Menschen gegen Gott, übt der Tod hier seine Schreckensherrschaft aus.
Die meisten haben sich damit abgefunden: »Das ist eben so!« Doch Gott hat sich damit nicht abgefunden. Er hat alles drangesetzt, damit der Tod nicht das letzte Wort behält. Er hat seinen eigenen Sohn Jesus Christus als Mensch in die Welt gesandt und ihn stellvertretend für uns alle für unsere Sünde bestraft. Bei jedem, der sich nun Jesus Christus ausliefert um für ihn zu leben, hat der Tod seinen ewigen Anspruch verloren. Deshalb konnte Jesus zu Maria, die um ihren Bruder trauerte, unser Tageswort von der Auferstehung sagen. Und dieses Wort gilt bis heute jedem, der an Jesus Christus glaubt und für ihn lebt. Otto Willenbrecht