Schon von Weitem kann man es lesen, wenn man sich auf der Bundesstraße nähert. Und so mancher Autofahrer mag schon darüber nachgedacht haben. »HERR IST JESUS CHRISTUS« steht groß auf einem von einer christlichen Gemeinde genutzten Gebäude. Nachdenklich macht auch ein Vergleich mit einem anderen Leuchttransparent am selben Haus, das über Gebäudefunktion und Gemeindebenennung informiert. Denn während das Schild mit dem Christus-Bekenntnis fast wie neu wirkt, ist bei dem mit dem Gemeindebezug genau das Gegenteil der Fall: Die Buchstaben sind teilweise verblasst, das Plexiglas ist verfärbt, das Ganze verunreinigt und die Nachtbeleuchtung lässt einen Teil im Dunkeln. Dabei wurden beide Textträger - kaum zu glauben - einstmals zur gleichen Zeit angefertigt.
Das heruntergekommene Transparent könnte Symbol für so manche christliche Gemeinschaft sein, wo gewisse Strömungen und Einflüsse die Strahlkraft und das Zeugnis beeinträchtigen. Das intakte Schild dagegen strahlt seine Botschaft unvermindert in die Dunkelheit. Will sagen: Jesus Christus bleibt HERR, trotz all den negativen Tendenzen und Auflösungserscheinungen im »Christentum«.
Er ist das Haupt der wahren Gemeinde, nämlich all derer, die sich durch den Glauben an ihn, den Erlöser, haben retten lassen und so seinen Leib darstellen. Solche sollen sich nicht Lehrer, Meister oder dergleichen nennen lassen, denn sie sind eins in Christus (Matthäus 23,8-10). Und da, wo der Herr aller Herren uneingeschränkt HERR sein darf, werden Bekenntnis und Zeugnis zur Kraftwirkung in einer Welt, die orientierungslos, weil von Gott entfremdet, im Argen liegt. Johann Fay