In einer amerikanischen Schule sollten die Lehrer ihre Vorsätze für das neue Jahr aufschreiben. Als alle am Schwarzen Brett hingen, beschwerte sich eine Lehrerin, dass ihr Blatt fehlte. Sie meinte, das sei böse Absicht gewesen und steigerte sich in einen solchen Wutanfall hinein, dass der Schulleiter eilig in sein Büro lief. Dort lag der Zettel noch auf dem Schreibtisch. Er las ihn durch und hätte am liebsten laut gelacht. Die Kollegin hatte geschrieben: »Ich will mich im nächsten Jahr nicht mehr über jede Kleinigkeit aufregen!«
So ist das mit den guten Vorsätzen, die wir fassen. Warum wir diese nicht schon lange verwirklichen, liegt doch nur daran, dass wir es bisher nicht geschafft haben; denn die Einsicht, dass Geduld besser als Zorn und Liebe besser als Hass ist, haben beinahe alle Menschen.
Vor dem Uno-Gebäude in New York steht ein Denkmal, in dem ein Mann sein Schwert zu einer Pflugschar umschmiedet. Die vielen kleinen und großen Kriege, die unsere Welt jahrein jahraus erschüttern, demonstrieren, wie wenig gute Vorsätze auch an höchster Stelle helfen.
Albert Einstein sagte einmal, dass nicht die Atombombe, sondern das Menschenherz das ausschlaggebende Problem bei der Befriedung der Welt darstellte. Er hatte Recht!
Darum sollten wir es einfach aufgeben, auf Selbstbesserung zu hoffen und der Bibel glauben, die uns für unheilbar erklärt, aber auch den wunderbaren Ausweg zeigt, indem sie uns auf Gottes Erbarmen hinweist. Er hat allen Heilung versprochen, die nicht mehr auf sich selbst, sondern auf seine Gnade vertrauen. Solchen Leuten will er helfen, gute Vorsätze in die Tat umsetzen zu können. Das lässt doch hoffen? Oder?
Hermann Grabe