Freut euch in dem Herrn allezeit!
Philipper 4,4
Ein Kennzeichen unserer modernen Kultur ist unser Streben nach allem, was neu und aufregend ist. Wir suchen ständig nach den neuesten Fortbewegungsmitteln, Handys, Computern, Filmen, Spielen, Extremsportarten, Urlauben usw. »Unterhalte mich!«, lautet das große Thema. Unterhaltung ist eine wilde Flucht vor der Langeweile. Wenn wir nicht unterhalten werden, dann müssen wir irgendwie die fürchterliche Stille fürchten. Blaise Pascal, der französische Philosoph, bemerkte scharfsinnig: »Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen.« (Quelle: gutzitiert.de)
Langeweile ist ein Übel, dem alle irgendwann und irgendwie begegnen. Viele Menschen fürchten sich, dass sie in ein langweiliges, zielloses Dasein abrutschen. Deshalb versuchen sie, ständig Neues und Aufregendes zu finden, aber sie erleben darin keine wirkliche Befriedigung. Wir leben in einer Kultur der Ironie: Mit dem meisten Frieden, dem meisten Geld und der meisten Freizeit sitzen viele in der bösartigsten Traurigkeit.
Da klingt die Aufforderung in unserem Tagesvers einerseits befremdlich, andererseits aber macht sie auch neugierig. Kann Gott tatsächlich in unserem Leben eine so zentrale Rolle spielen, dass uns das erfüllt und Freude bereitet? Freudige Menschen sind jedenfalls bewegt, deshalb ist ihnen nicht langweilig. Wenn unsere Hoffnungen auf etwas Schönes und Herrliches gerichtet sind, das unendlich ist, kommt etwas ganz Besonderes in unser Leben hinein, von dem man aber nur dann etwas erfährt, wenn man sich auf die Person einlässt, mit der das untrennbar verbunden ist: Jesus Christus. Vor ihm braucht man nicht die Flucht zu ergreifen, denn er will uns ein erfülltes Leben schenken.
Sebastian Weißbacher