Unterwegs kann man manchmal sog. Andreaskreuze sehen, deren Balken sich nicht waagerecht und senkrecht, sondern diagonal kreuzen - an Straßenkreuzungen, an Bahnübergängen als unbeliebtes Halteverbotszeichen und als Markierung von Wanderwegen. Zurückgeführt wird der Name dieses Zeichens auf Andreas, einen der zwölf Jünger Jesu Christi. Schauen wir uns kurz an, was die Bibel über ihn berichtet und weshalb das ungewöhnliche Kreuz seinen Namen trägt.
Andreas war ein Fischer am See Genezareth in Israel. Durch die Predigten Johannes des Täufers wurde er dessen Anhänger, doch dann begegnete Johannes Jesus Christus und wies seine Jünger darauf hin, dass Jesus derjenige sei, der Menschen von ihrer Sünde erlösen werde. Daraufhin folgte Andreas Jesus nach, lernte ihn näher kennen und sah in ihm den von Gott verheißenen Gesalbten (griechisch Christus, hebräisch Messias). Diese Erkenntnis behielt er nicht für sich, suchte seinen Bruder Simon auf, der später Petrus genannt wurde, erzählte ihm, wer Jesus wirklich ist, und führte ihn zu Jesus, der auch ihn in den Jüngerkreis aufnahm. In Johannes 6 und 12 wird Andreas erneut erwähnt. Nach Berichten der ersten Kirchenväter missionierte er später in Kleinasien, Griechenland und bis hin nach Georgien. Ferner wird berichtet, dass er zur Zeit Neros in Griechenland gekreuzigt wurde, und zwar an einem Kreuz mit schrägen Balken, das heute deshalb als Andreaskreuz bezeichnet wird. Andreas wurde grausam umgebracht, weil er mit brennendem Herzen Menschen zu Christus führen wollte, damit auch sie ewig bei Gott im Himmel sein könnten. Otto Willenbrecht