Heute vor sieben Jahren (2009) ist das Kölner Stadtarchiv eingestürzt. Dort wurde vieles zur Geschichte Kölns gesammelt wie alte Urkunden und uralte Stadtpläne. Schon vor dem Einsturz waren aufgrund des U-Bahn-Baus unter dem Haus Risse entstanden, und dies nicht nur im Archiv, sondern auch in einigen Wohnhäusern und dem Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in der Nachbarschaft. Mit dem Archiv stürzten auch zwei angrenzende Häuser ein, wodurch es zwei Tote gab. – Manch einer wird da die Frage im Tagesvers vielleicht kaum erträglich finden …
Beschäftigt man sich nun ein wenig näher mit dem Zeitpunkt des Unglücks, stellt man ein paar erstaunliche »Zufälle« fest. Wäre es am Rosenmontag (8 Tage vorher) passiert und der Karnevalszug vor dem Archiv vorbeigekommen mit jeweils 500 Leuten auf beiden Straßenseiten, sie wären von dem Unglück betroffen gewesen. Wäre es zwei Stunden vorher passiert, hätten die Schüler des gegenüberliegenden Gymnasiums noch Pause gehabt und wären somit zumindest teilweise im unmittelbaren Gefahrenbereich gewesen. Des Weiteren geschah der Einsturz gerade um die Uhrzeit der Mittagspause der U-Bahnbauarbeiter. Unmittelbar vor dem Einsturz waren Dachdecker auf dem Dach beschäftigt, die sofort bemerkten, dass etwas nicht stimmte, und daraufhin noch alle Menschen aus dem Haus treiben konnten. Und ausgerechnet an diesem Tag ließ sich die Tür des Linienbusses an der Haltestelle vor dem Archiv nicht öffnen, sodass er weiterfuhr.
Es ist bedauerlich, dass zwei junge Menschen sterben mussten. Aber viele andere sind bewahrt worden. So sehen wir also auch die bewahrende Gnade Gottes in all diesen »Zufällen«, die unser Vertrauen stärkt, dass er nicht nur das Unglück wirkt, sondern auch die Rettung! Hanjo Ehmer