Im März 2020 führten die Bundesregierung und die Regierungen anderer Länder höchst ungewöhnliche Maßnahmen durch. Zuerst wurden im ganzen Land alle Schulen, Kitas und Universitäten für einige Wochen geschlossen, und schließlich wurde landesweit eine Kontaktsperre verhängt. Man durfte nicht mit mehr als zwei Personen zusammen sein. Auch Gottesdienste waren nicht mehr erlaubt. Das öffentliche Leben wurde in vielen Ländern auf ein Minimum heruntergefahren. Millionen von Menschen kamen sich vor wie Gefangene im eigenen Haus. Soziale Kontakte sollten vermieden werden, um eine weitere Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen.
Im Vergleich dazu ging es dem Apostel Paulus als Gefangenen im gemieteten Haus noch vergleichsweise gut. Er durfte so viele Besucher empfangen, wie er wollte. Und viele kamen zu ihm und wurden von ihm aufgenommen. Es war die Gelegenheit, auch in der Gefangenschaft das Wort Gottes weiterzuverbreiten. Denn das Wort Gottes ist nicht gebunden. Es entfaltet gerade in solchen Situationen seine besondere Wirkung.
So war es auch während der Corona-Krise. Obwohl Kirchen und Gemeindehäuser geschlossen blieben, wurde weiter das Evangelium von Jesus Christus gepredigt. Es fanden viele Online-Gottesdienste statt, und die Leute konnten sich die Predigt von ihrem Wohnzimmersessel aus anhören. Per Videokonferenz konnten sich ganze Gemeinden virtuell treffen, ohne buchstäblich in einem Raum zu sitzen. Es ereignete sich genau das, was im Haus des Paulus geschah: Viele Menschen, die sonst nie in eine Kirche oder Gemeinde gegangen wären, hörten die biblische Lehre. Sie hörten die Dinge, die den Herrn Jesus Christus betreffen.
Uwe Harald Böhm