Der Herr wird gebieten dem Segen, dass er mit dir sei in deinem Keller und in allem, daran du deine Hand legst.
5. Mose 28,8
Kann man Gott heute noch beim Wort nehmen? Bei welchen seiner Worte denn? Offensichtlich sind doch die Adressaten in der Bibel ganz unterschiedlich. Woher weiß man also, dass einem eine Verheißung, ein Versprechen Gottes wirklich gilt? Genauso falsch, wie Gottes Wort überhaupt nicht ernst zu nehmen, wäre, es ohne Berechtigung für sich in Anspruch zu nehmen.
Eine große Hilfe, das zu klären, war mir das Andachtsbuch »Kleinode göttlicher Verheißungen« von Charles H. Spurgeon. Darin stellt er für jeden Tag eines Jahres eine Verheißung Gottes vor und schreibt dazu: »Gottes Verheißungen sind der besondere Schatz der Gläubigen: die Substanz des Erbes des Glaubens liegt in ihnen. Alle Verheißungen unseres Gottes gehören uns, und wir können sie als unseren persönlichen Besitz behalten. Durch den Glauben empfangen und umarmen wir sie, und sie machen unseren wahren Reichtum aus.« Mehrere Jahre habe ich dieses Andachtsbuch fast täglich gelesen und dabei gelernt, Gottes Zusagen wirklich ernst zu nehmen.
Einmal erlebte ich - noch als Junggeselle - Folgendes: Nach längerer Zeit stand für mich ein Umzug an. Vieles, was sich über Jahre angesammelt hatte, musste aussortiert werden. Das konnte ich nur selbst tun, während ich beim Transport Hilfe hatte. Ganz zum Schluss stand mir noch der Keller bevor, und die Luft war schon ziemlich raus bei mir. Da las ich an genau diesem Tag in Spurgeons Buch den oben zitierten Tagesvers. Unfassbar! Gott hatte sogar für meine so spezielle Situation genau den Zuspruch, der mich froh machte und mir die Kraft gab, diese letzte Etappe auch noch durchzustehen. Ich war einfach nur dankbar, wieder einmal zu erleben: Gott lässt mich nicht im Stich - in welcher Lage auch immer ich bin.
Joachim Pletsch