Der sogenannte »Deutsche Krieg« von 1866 war nicht nur für Mitteleuropa, sondern für den ganzen Kontinent ein bedeutendes Ereignis. Bei Königgrätz in Böhmen, am 3. Juli 1866, heute vor 150 Jahren, wurde Österreich schwer geschlagen und musste im Friedensschluss auf jede Einmischung in Deutschland verzichten. Preußen wurde zur Vormacht und krönte diese Politik durch die Einverleibung der Staaten südlich der Mainlinie fünf Jahre später.
Das war das Werk Bismarcks, des »eisernen Kanzlers«, dessen Denkmäler noch heute viele Orte schmücken. Aufgrund der enormen wirtschaftlichen Entwicklung in den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich das »Deutsche Reich« zur Vormacht in Europa. Es war aber nur eine »halbhegemoniale« Stellung, in der sich Deutschland befand. Das hieß, im Vergleich Staat zu Staat immer überlegen, aber nicht stark genug, um sich gegen alle zu behaupten. Da deutete sich an, was im Ersten Weltkrieg dann Wirklichkeit wurde.
Hätte man Mitteleuropa nicht auch anders als durch »Blut und Eisen« (Bismarck) einigen können? Es gab solche Vorstellungen. Aber sie konnten sich nicht durchsetzen. Und so begleitete der Krieg die deutsche Geschichte, wie sie nun einmal ging, durch zwei Weltkriege und einen kalten Krieg hindurch bis ins Heute.
»Nie wieder Krieg« ist heute eine beliebte Parole. Leider wird dies aber nie von allen so gesehen, und so bleiben Kriege bis heute bittere Realität unter den Menschen. Der Tagesvers macht deutlich, wo sie ihren Ausgangspunkt nehmen: in uns selbst. Was kann uns davor schützen? Letztlich nur die Einsicht, dass es besser ist, Gott die Beurteilung unserer Wünsche und ihr Zustandekommen zu überlassen. Dazu gibt Jakobus u.a. folgende Empfehlung: »Unterwerft euch nun Gott!« Karl-Otto Herhaus