Heute möchte ich eine Reihe von Kalenderblättern beginnen, die sich mit der Frage beschäftigen, ob es vernünftig oder doch höchst rückständig ist, an die Erschaffung der Welt zu glauben, wie sie in der Bibel beschrieben ist. Denn gewöhnlich lernen die Kinder in allen Ausbildungsstätten, dass die Schöpfungsgeschichte der Bibel nur aus Legenden besteht, die sich die Menschen erzählt haben, als es noch keine moderne Naturwissenschaft gab.
Dazu muss man aber Folgendes wissen: Die Evolutionstheorie hat sich nicht deshalb durchgesetzt, weil man wegen der Entdeckungen der Forscher restlos von dieser Lehre überzeugt war, sondern weil man nicht mehr an Gott glaubte und darum eine andere Erklärung für alles Vorhandene sehr willkommen war. Somit forschte man nicht unvoreingenommen und war dabei auf die Ergebnisse gespannt, sondern man schrieb das Ergebnis von vornherein fest, und das lautete: Alles ist aus dem Nichts und nur aus sinnlosen Zufällen und den sich aus ihnen ergebenden Notwendigkeiten entstanden. Alles hat allerdings in Milliarden von Jahren eine solche geniale Vollkommenheit erreicht, dass es so aussieht, als habe jemand alles geplant, aber genau das wollte und will man nicht glauben.
Ursache dieser großartigen Entwicklung sollen langsame, zufällige Erbveränderungen und Veränderungen der Umwelt sein. Diejenigen Erbveränderungen, welche am besten mit den neuen Gegebenheiten fertig wurden, deren Träger konnten die weniger Tüchtigen ausmerzen, und so blieben immer die Besten übrig. Auf Englisch sprach man vom Survival of the fittest, dem Überleben der Tüchtigsten.
Dass dies aber unserem Tagesvers und dem Liebesgebot der Bibel völlig widerspricht, ist nicht schwer einzusehen.
Hermann Grabe