Woher mag diese Redewendung wohl kommen? Vielleicht stand ein Ereignis Pate, ähnlich dem Folgenden. Ort der Handlung war die Terrasse hinterm Haus. Eines Morgens lagen unterm Amselnest blutige Fetzen und Federn. Ein Vogelleben war jäh beendet worden, kaum dass es recht begonnen hatte. Vergeblich war die wochenlange Betriebsamkeit der Vogeleltern gewesen: Nest bauen, Brüten, Nachwuchs füttern. Alles umsonst - »für die Katz« - buchstäblich!
Vögel folgen einem gottgegebenen Trieb, wenn sie für ihren Fortbestand sorgen. Menschen dagegen denken und planen. Etwa, wie man möglichst bequem und komfortabel über die Runden kommt. Oder, wie man von anderen profitieren könnte, ohne sich zu verpflichten. Oder, wie man den großen Reibach machen könnte, ohne allzu sehr zu schwitzen. Oder, oder ...
In der Bibel wird von einem berichtet, bei dem es so richtig rund lief. Der Mann hatte eine reiche Ernte eingefahren, viel mehr als sonst. »Super«, dachte er. »Jetzt wirst du erst mal deine Scheunen vergrößern. Und dann lässt du dich mal so richtig durchhängen. Oder machst mal gehörig einen drauf und lässt die Puppen tanzen, oder alles zusammen.« Denn was er gehortet hatte, langte für viele Jahre. Aber Gott sagte: »Du Tor!« Und in wenigen Stunden war alles vorbei. Vielleicht war es ein Schlaganfall. - Alles für die Katz!
Der wohlhabende Mann hätte Psalm 39, Vers 7 lesen sollen. Er hatte »aufgehäuft«, ohne an seine Arterienverkalkung zu denken. Er hatte die Rechnung ohne den Wirt (Gott) gemacht und dabei den Kürzeren gezogen. Es war alles »für die Katz« gewesen, aber das war noch nicht einmal das Schlimmste angesichts einer verlorenen Ewigkeit! Johann Fay