Der Evangelist Ravi Zacharias erzählte einmal folgende Begebenheit aus dem Leben eines Mannes namens Malcom Muggeridge: Eines Tages – es war noch früh am Morgen – schwamm Malcom Muggeridge in einem See in Indien. Da sah er in der Ferne eine Frau baden. Sein Blick verfing sich an den Konturen ihres nackten Körpers. Seine Erregung wurde schließlich so groß, dass er begann, in Richtung der Frau zu schwimmen. Während er immer weiter schwamm, verloren sich seine Gedanken in allen möglichen Orgien der Lust. In grellen Farben malte er sich aus, wie die Erfüllung seiner Gier aussehen würde. Dabei kam er dem Objekt seines Verlangens immer näher. Endlich konnte er sehen, wen er vor sich hatte: Entsetzt stellte er fest, dass er auf den Körper einer Leprakranken starrte!
Wenn wir erwarten, in dieser Welt wahres Leben zu finden, werden wir ein ähnlich böses Erwachen erleben wie Malcom Muggeridge. Der Mensch des 21. Jahrhunderts ist getrieben von einem noch nie dagewesenen Hunger nach Leben. In einem letzten, verzweifelten Aufbäumen gegen das Gefühl der Sinnlosigkeit ist er auf der Suche nach dem »ultimativen Kick« – und ist bereit, dafür tief in die Tasche zu greifen und sogar sein Leben zu riskieren. Doch diese Welt verspricht viel, hält wenig und nimmt alles. Sie gibt Steine statt Brot, eine Schlange statt einem Fisch, den Tod anstelle von Leben. Deshalb wundert sich Gott in Jesaja 55,2: »Warum wiegt ihr Geld ab für das, was kein Brot ist, und euren Verdienst für das, was nicht sättigt?« Wahres Leben finden wir nur bei Jesus Christus: »Denn das Brot Gottes ist der, welcher aus dem Himmel herabkommt und der Welt das Leben gibt« (Johannes 6,33). Peter Güthler