In unserer Gesellschaft gibt es einen breiten Konsens darüber was typisch männlich ist: stark, muskulös, furchtlos, intelligent und weltgewandt. Männer sind Macher, die die Dinge voll im Griff haben, wie der Marlboro-Cowboy oder James Bond.
Eines gehört nach Auffassung der Gesellschaft sicherlich nicht zu den typisch männlichen Merkmalen – Beten. Das ist etwas für alte Frauen oder lebensuntüchtige Angsthasen, heißt es.
Die Bibel sieht das offensichtlich völlig anders. In Gottes Augen ist Beten Männersache. Beten hat nichts mit Schwächlichkeit zu tun. Die großen Führerpersönlichkeiten der Bibel waren Männer, die beten konnten. Gestandene Männer sind Beter. Sie wussten: An Gottes Segen ist alles gelegen. Sie nutzten die Chance, zu ihm zu beten.
Solche Männer beten an jedem Ort, nicht nur in der Kirche, auch im Auto, auch am Arbeitsplatz und ganz besonders zu Hause. Natürlich kommt schnell das Argument auf: »Ich habe keine Zeit zum Beten. Ich muss etwas schaffen und die Dinge in die Hand nehmen, damit der Laden läuft« Der alte Grundsatz »ora et labora« – »bete und arbeite« ist ziemlich aus der Mode gekommen, obwohl doch erst aus dem Gebet die Kraft kommt, meine Aufgaben gut und effizient zu erledigen. Gebet ist keine Zeitverschwendung. Es führt dazu, das Gott handelt und mein Leben verändert. Im persönlichen Gebet komme ich Gott ganz nah und darf alles mit ihm besprechen, was mir Gedanken macht.
Allerdings gibt es eine Voraussetzung: heilige Hände. Das sind gerechte, gütige, liebevolle Hände. Hände, die aufbauen, ermuntern, stützen – keine harten, zerstörerischen Fäuste. Solche Männer braucht unser Land!
Bernhard Volkmann