»Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen« ist so ein Sprichwort, das uns bestätigt, was wir ja alle wissen: Essen und Trinken muss sein. Ich bin dankbar, dass mich bei einem Restaurantbesuch meist meine Frau begleitet. Denn oft muss ich rätseln, manchmal auch schmunzeln, wenn ich die Speisekarte studiere und auf ihr die tollsten Wortschöpfungen finde, die meinen Appetit anregen sollen. Vielleicht hat der Wirt auch die Absicht, seinen Gast zu dem Wagnis zu bewegen, etwas Unbekanntes zu bestellen. Jedenfalls beschreibt er den angebotenen Leckerbissen oft in einer Sprache, die nur meine kochbegabte Frau für mich übersetzen kann. Dieses Wissen hat sie sich im Lauf der Zeit erworben, weil sie immer mal wieder eine der vielen Kochsendungen anschaut, die das Fernsehen seinen Zuschauern anbietet.
In unserem Bibeltext redet Jesus von einer Speise, die vergeht, und von einer anderen, die »ins ewige Leben« bleibt. Jesus hat auch einmal gesagt, dass der Mensch »nicht von Brot allein leben soll, sondern von jedem Wort, das durch den Mund Gottes ausgeht« (Matthäus 4,4). Da wird mir bewusst, dass auch das leckerste Mahl letztlich keinen bleibenden Wert hat. Gott aber will uns eine Speise von bleibendem Wert geben.
Jesus selbst hat es den Fragenden so erklärt: »Wirkt ... für die Speise, die da bleibt ins ewige Leben ... Dies ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat«, und er fährt fort: »Denn dies ist der Wille meines Vaters, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben habe« (Johannes 6,29 und 40). Auf diese Speise sollten wir alle Appetit haben und Experten darin werden, sie anderen zu erklären und schmackhaft zu machen. Eberhard Liebald