Sagt in allem Dank! Denn dies ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.
1. Thessalonicher 5,18
Gedankenversunken gehe ich durch die rückwärtige Tür in meine Garage. Ich steige in mein Auto und betätige die Fernbedienung zum Hochfahren des Garagentores. Noch bevor das Tor ganz oben ist, starte ich den Motor und fahre, aus welchen Gründen auch immer, ein wenig nach hinten. Als Nächstes höre ich einen lauten Knall, als die Heckscheibe meines Fahrzeuges mit dem hochfahrenden Garagentor kollidiert und in tausend Scherben zerspringt. Dummheit? Unaufmerksamkeit? Hektik? Ich weiß es nicht. Ich weiß auch nicht, warum mir jetzt so etwas völlig Unnötiges passieren musste. Was kommen jetzt für Kosten auf mich zu?! Wie lange kann ich mein Auto nicht mehr benutzen? Was muss ich jetzt als Nächstes tun? Irgendwie scheint es heute ein »gebrauchter Tag« zu werden. Gottes Wege erkenne ich überhaupt nicht in diesem Geschehen. Ich bin einfach nur wütend auf mich selbst.
Am nächsten Morgen lese ich wie jeden Tag in meiner Bibel. Ich komme »zufällig« an die Stelle, die unseren Tagesvers wiedergibt: »Sagt in allem Dank! ... dies ist Gottes Wille!« Ich ahne schon, welche Lektion ich heute zu lernen habe, und ein leichtes und zufriedenes Lächeln macht sich breit. Ist damit gemeint, dass ich nur für das Gute dankbar sein soll, das der Herr mir gibt? Ich denke nicht. Ich meine, auch für das, was schmerzt und sinnlos erscheint, soll ich danken. Eben aus dem Grund, weil ich für alles (!) dankbar sein soll.
Ich weiß nicht, wozu der finanzielle Schaden und der ganze Ärger gut sein sollen. Aber ich weiß, ich soll meinem Gott dafür dankbar sein. Vom menschlichen Standpunkt aus ist das nicht zu verstehen, aber Gott hat allem Anschein nach andere Prinzipien.
Axel Schneider