Albert Henry Ross (1881-1950) war der Überzeugung, dass die Geschichte von Jesus, wie sie in den Evangelien erzählt wird, »auf sehr unsicheren Grundlagen beruht«. Unter dem Einfluss der sogenannten »höheren Bibelkritik«, insbesondere der deutschen Kritiker, kam er zu dem Eindruck, »dass die besondere Form, in der die Erzählung seines Lebens und seines Todes zu uns gekommen war, unzuverlässig ist«. Er beschloss, eine Abhandlung über die letzten Tage des Lebens von Jesus zu schreiben, um definitiv zu zeigen, dass die Auferstehungsgeschichte ein Mythos sei.
Beim eingehenden Studium der Evangelien kam er mehr und mehr zu der Überzeugung, dass es sich um zuverlässige und in sich stimmige historische Berichte handle. Dies bewirkte »eine Revolution in seinem Denken«. So wurde er schließlich davon überzeugt, dass Jesus tatsächlich von den Toten auferstanden ist. Als Christ schrieb er dann das Buch »Wer wälzte den Stein?«. Es wurde unter dem Pseudonym Frank Morison veröffentlicht und erschien erstmals 1930. Seither gab es im englischen Sprachraum zahlreiche Neuauflagen, die letzte 2017.
Für viele Menschen wurde das Buch ein Anstoß, der Bibel zu vertrauen und Jesus als den Gekreuzigten und Auferstandenen im Glauben als Herrn und Retter anzunehmen. Das erste Kapitel trägt die bemerkenswerten Überschrift »Das Buch, das sich weigerte, geschrieben zu werden«. Darin erzählt Ross alias Morison seine lebensverändernde Entdeckungsreise beim Studium der Evangelien. Das Beispiel von Ross ist eine Einladung an jeden wahrheitsliebenden Menschen, der äußerst wichtigen Frage der historischen Belastbarkeit der biblischen Aussagen über das Sterben und die Auferstehung Jesu Christi nachzugehen.
Gerrit Alberts