Während wir bei unserer Teenager-Weihnachtsfeier in einer mit Kerzen beleuchteten Waldhütte saßen, unternahmen wir einen Versuch. Wir wollten wissen, ob Licht oder Finsternis mehr Kraft besäßen. Wir öffneten dazu die Tür nach draußen und stellten fest, dass es draußen heller wurde. Unser beleuchteter Raum dagegen blieb unberührt von der Dunkelheit des nächtlichen Waldes. Das Licht vertrieb die Dunkelheit.
Genau das Gegenteil ist aber in unserem Tagesvers beschrieben. Jesus kam als Licht in eine dunkle Welt, doch die Dunkelheit blieb unberührt. Komisch, die geistliche Dunkelheit sollte sich doch bei der Anwesenheit des Lichts sofort auflösen? Aber was geschah? Die Menschen der damaligen Zeit waren so überzeugt von sich, dass sie ihre eigene Dunkelheit nicht erkannten. Es war für sie unangenehm, sich dem wahren Licht Gottes auszusetzen. Nur solche Menschen wurden durch das Licht angezogen, die sich der Finsternis ihres Herzens bewusst waren.
In Johannes 1,12 heißt es weiter: »Allen aber, die ihn (Jesus) aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden …« Aha! Das Licht kommt zwar in die Welt - um aber Häuser von innen zu erleuchten, muss die Tür geöffnet werden. Um es im Herzen Licht werden zu lassen, muss Jesus aufgenommen werden.
Somit hat jeder Mensch die Freiheit, sich für oder gegen das Licht zu entscheiden. Die natürliche Überlegenheit des Lichts gilt hier nicht. Es kommt auf Freiwilligkeit an. Licht wird nur da die Dunkelheit vertreiben, wo ihm die Tür geöffnet wird. Wenn es einmal aufgenommen wurde, entfaltet es seine Kraft und vertreibt die Dunkelheit im Leben. Noch mehr, es macht gewöhnliche Geschöpfe zu Kindern Gottes.
Andreas Burghardt