Wir sitzen uns im Speisewagen des IC-Zuges gegenüber. Es dauert nicht lange und der Herr mit den grauen Schläfen fasst Vertrauen und schildert sein Problem: »Ich glaube, ich bin krank.«
Noch bevor ich mich nach seiner Krankheit näher erkundigen kann, erzählt er: »Ich schlafe gerne mit anderen Frauen. Das ist meine Sucht. Es begann als Monteur im Ausland. Meine Familie war zu Hause und ich viele Flugstunden von ihr entfernt. Heute kann ich nicht mehr anders … Sie sind einige Jahre jünger als ich. Wie gehen Sie mit solchen Gefühlen um, wenn sie auf Dienstreisen sind?«, will er von mir wissen.
»Ich bin Christ. Darf ich Ihnen von einem jungen Mann erzählen? Die Bibel berichtet folgendes von ihm: Weil er schön war, zog er die Blicke seiner Chefin auf sich. Eines Tages forderte Frau Potifar Josef auf: ›Komm schlaf mit mir.‹ Wie reagierte der junge Mann auf dieses verlockende Angebot? Er antwortete: ›Wie könnte ich ein so großes Unrecht begehen und tun, was Gott verboten hat.‹
Hier prallen zwei Welten aufeinander. Die Welt der Frau Potifar und die Welt eines Josefs. In Potifars Welt zählt, was Spaß macht, und die Devise lautet: Was ist schon dabei, – das tun doch alle. In der Welt des Josef gibt es das Wissen, Gott ist da – auch im Schlafzimmer. Er will uns ein erfülltes Sexualleben schenken im Schutzraum der Ehe, geprägt von echter Liebe. Gott lädt ein, aus der Welt der Frau Potifar auszusteigen und in Josefs Welt umzusteigen. Das geschieht durch Gebet. Wenn wir unsere Verfehlungen vor Jesus Christus bekennen, so ist er treu und gerecht und vergibt uns unsere Sünden.« Detlef Kranzmann