... aus. Das Spiel ist aus. Deutschland ist Weltmeister!« Ich glaube, jeder deutsche Fußballfan kennt diese Worte des Reporters aus der Schlussphase des Endspiels Ungarn gegen Deutschland bei der Fußballweltmeisterschaft in Bern 1954. Die Ungarn hatten in der Vorrunde mit 8:3 die Deutschen klar besiegt und galten als Titelkandidat. Auch das Endspiel schien eine klare Sache zu werden: Bereits nach wenigen Minuten führten die Ungarn mit 2:0. Doch dann holten die Deutschen den Rückstand auf. Zur Halbzeit stand es unentschieden. In der zweiten Hälfte wechselten sich viele Torchancen ab, bis endlich in der 84. Minute die Deutschen das 3:2 schossen. Dann der Schock: In der 86. Minute erzielten die Ungarn den Ausgleich – allerdings wurde das Tor nicht gewertet. Eine große Chance hatten die Ungarn kurz vor Schluss – und dann der erlösende Pfiff. Alles, was die Spieler vorher an Kampf und Unsicherheit bewegt hatte, war ausgestanden. Das Ergebnis stand in dem Moment fest, als der Schiedsrichter das Spiel beendete: die eine Mannschaft ein Sieger, die andere ein Verlierer. Dass die Ungarn vorher als klare Favoriten ins Spiel gegangen waren, zählte in diesem Moment nicht mehr. Das Ergebnis war unumkehrbar.
Viel dramatischer als jedes Sportereignis ist das Leben eines Menschen. Auch hier gibt es einen »Schlusspfiff«: den Tod. In diesem Moment ist das Leben unabänderlich beendet. Ob man in dieses Leben als »haushoher Favorit« mit den besten Karten gestartet ist, interessiert jetzt nicht mehr. Allein der Endstand zählt: Habe ich in diesem Leben den großen, ewigen Gott kennengelernt? Dann gehe ich als Sieger vom Platz. Oder habe ich alle Chancen dazu vergeben? Dann bleibe ich für ewig der Verlierer.
Markus Majonica