Von einem meiner Gesprächspartner ist mir im Laufe der Jahre folgendes Bild entstanden: Sympathischer, erfolgreicher Unternehmer mit hohem Ansehen, reich, hübsche Frau und wohlerzogene Kinder. – Auf meine Frage »Wie geht es Ihnen?« folgt eines Tages überraschend und unerwartet die Antwort: »Schlecht! – Seit ich eine weitere Firma gekauft habe, hat sich die wirtschaftliche Situation derart negativ entwickelt, dass ich alle paar Monate den Banken ein neues Konzept vorlegen muss, wie ich die Unternehmen aus den roten Zahlen herausführen will. Besonders enttäuschend erlebe ich in meiner Lage, dass sich ‘Freunde’ und Vereinskameraden zurückziehen. Solange ich ein großzügiger Sponsor war, besaß ich ein hohes Ansehen und war überall gern gesehen. Das hat sich nun schlagartig verändert. Wenn ich eine Lebensbilanz ziehe, dann kommen mir schreckliche Gedanken: ‘Mein Leben ist wertlos. Wenn ich es beende, hat aller Kampf/Krampf ein Ende.’ Nur die Rücksicht auf meine Frau und die Kinder hat mich bisher von diesem Schritt abgehalten.«
In den nächsten Augenblicken erzähle ich ihm von Gott, der nicht nur unser Schöpfer ist, sondern auch unser Vater werden und für uns sorgen will. Dazu zitiere ich ein Gleichnis, das Jesus Christus als ein Beispiel für Gottes Fürsorge gab: »Seht die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht und ernten nicht, sie sammeln auch nicht in Scheunen, und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie?« (Matthäus 6,25-34). So »sorglos« kann man als Christ leben, weil man Gott zum Vater hat. Wäre das nicht eine bessere Lösung als sein Leben weg zu werfen? Detlef Kranzmann