Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir; ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heißen.
Lukas 15,21
Was für ein Wiedersehen! Hört der Vater die stammelnden Worte der Entschuldigung aus dem heutigen Tagesvers überhaupt? Sie gehen in dem Befehl unter, den er an die Knechte und Mägde erteilt, die ihm neugierig gefolgt waren. Wie bitte? Hatten sie sich da verhört? Sie sollen dem heimgekehrten Sohn wirklich das beste Gewand, einen Ring und Sandalen bringen? Und dann auch noch das Kalb schlachten, das sie seit Monaten für einen besonderen Anlass mit dem feinsten Futter gemästet hatten? Der Vater lädt alle zu einem großen Fest ein? Kopfschüttelnd machen sie sich an die Arbeit. Zumindest eine ordentliche Ansage hätte er seinem Sohn ja mal verpassen können, ein paar Vorwürfe, wenn nicht sogar eine klare Abweisung. So etwas geht doch nicht!
Als Tagelöhner wollte er zurückkommen, doch ohne Zögern nimmt der Vater diesen Burschen wieder als seinen Sohn an und behandelt ihn wie einen Ehrengast. Die Knechte können es nicht fassen. Sie haben das altehrwürdige Familienoberhaupt zwar immer als freundlichen Menschen geschätzt, aber diese Liebe zu seinem verlorenen Sohn übersteigt ihre Erwartungen.
Jesus erzählt die Geschichte vom liebenden Vater, um zu zeigen, wie Gott auf verlorene Menschen reagiert, die Buße tun und zu ihm umkehren. Seine Vergebung ist so einmalig und tief gehend, dass Sie vor ihm vollkommen gerecht stehen werden - so, als hätten Sie nie eine Sünde getan. Wie ein Ehrengast werden Sie zu einer großen Feier im Himmel eingeladen, bei der Gott selbst der Gastgeber ist. Sie wären vielleicht schon mit viel weniger zufrieden gewesen, aber die Liebe und Gnade Gottes ist größer. Unverdient und unvergleichlich.
Thomas Bühne