Es ist kaum zu bestreiten, gegenwärtig hat »Gott« in den Medien Konjunktur. Wenn man aber fragt, von welchem Gott die Rede ist, wird man sehr unterschiedliche Antworten erhalten. Wenn die Frage nach Gott jedoch in mehr als ein unverbindliches Gespräch einmünden soll, wenn sie mein persönliches Leben berührt, dann muss geklärt werden, an welchen Gott man glaubt.
Beim Durchblättern einer Zeitschrift fiel mein Blick auf ein Interview, in dem es genau um diese Frage ging. Der Interviewte sagte: »Ich glaube an den, der sich im Neuen Testament manifestiert, auf unglaublich großzügige, grenzenlos liebevolle Weise ... Das ist kein abstrakter Gott. Sein Wesen kann ich heute spüren. Nicht nur beim Beten ... Gott spüren zu können, ist ja eine kindliche Fähigkeit, die viele Menschen im Lauf der Jahre verlernt zu haben glauben. Ich meine ... dieses Grundvertrauen in ein Gehörtwerden, sich von Gott gesehen und erkannt zu wissen. Ich habe in meinem Leben Antworten auf Gebete bekommen, gerade dann, wenn ich niemand anderen mehr fragen konnte. Man kann das von den Psalmen lernen, von der Unmittelbarkeit und Unbedingtheit, mit der David da Gott anruft ... Man muss sich nur trauen! Ich habe dadurch oft in mir Gewissheit erfahren oder Frieden mit etwas schließen können.«
Der Mann, der das sagte, ist Wim Wenders, der berühmte deutsche Filmregisseur und Oscar-Preisträger. Wenn Sie, lieber Leser, es bisher noch nicht getan haben, fangen Sie an, den Gott zu suchen, der sich im Neuen Testament in Jesus Christus offenbart. Er ist nicht irgendein Gott, sondern ein Gott, der sich finden lässt. Karl-Otto Herhaus