»Das Einrichtungshaus Ikea hat in Israel einen Katalog für streng religiöse Juden aufgelegt – ohne Frauen und Mädchen auf den Bildern«, so berichtete Anfang 2017 die Süddeutsche Zeitung. Der Katalog knüpfe an die Lebenswelt der strengreligiösen Juden an, die die Abbildung von Frauen in Medien oder Werbung ablehnen. Das Motiv hinter dieser Maßnahme ist nachvollziehbar. Der Händler möchte diese Zielgruppe erreichen und passt sich dazu an die dort herrschenden Gepflogenheiten an.
Interessanterweise haben Jesus Christus und die ersten Christen es genau anders praktiziert. Jesus kam in eine Welt, in der Frauen wenig Wertschätzung erfahren haben. Die durchschnittliche Frau in Athen hatte den Status einer Sklavin. Bei den Römern wurden neugeborene Mädchen häufig getötet oder ausgesetzt. Im Judentum wurden Frauen zwar nicht wie in anderen religiösen Kulten sexuell missbraucht, aber auch hier galten sie gegenüber dem Mann oft als Wesen zweiter Klasse. Die ersten Christen haben sich an diese Gewohnheiten jedoch nicht angepasst. Stattdessen haben sie praktiziert, was sie bei Jesus erlebt haben. Jesus begegnete Frauen mit viel Wertschätzung. Entgegen allen Gepflogenheiten unterrichtete er auch sie über Gott und sein Wort. Er heilte, tröstete und half. Damit zeigte Jesus, dass Gottes Liebe nicht von unserem Geschlecht, unserer Herkunft oder unserer Leistung abhängig ist. Nicht Äußerlichkeiten sind entscheidend, sondern die Annahme dieser Liebe Gottes im persönlichen Glauben. Genau diese allen Menschen zugewandte Liebe hat immer mehr Menschen angezogen, die Jesus nachfolgen wollten. Unsere Vorstellung von Menschenwürde hat ihre Wurzeln in dem Vorbild, das Jesus uns gegeben hat!
Andreas Droese