»Händchen falten, Köpfchen senken / und dabei an Stalin denken!« So wurden in der Frühzeit der DDR schon die Kleinen im Kindergarten angehalten, den Mann geradezu religiös zu verehren, der sich als »Lehrer und Vater aller Völker und Menschen« feiern ließ. »Lernt von Stalin! Denkt wie Stalin! Siegt mit Stalin!« Das waren die Sprüche, die in den kommunistischen Staaten gebetsmühlenartig wiederholt wurden. Dabei war dieser Mann einer der grausamsten Diktatoren der Weltgeschichte. 30 Jahre beherrschte er die Sowjetunion gnadenlos, schaltete wirkliche und vermeintliche Rivalen und Andersdenkende durch Schauprozesse und nachfolgende Hinrichtungen aus. Im Alter wuchs sein Misstrauen. Noch kurz vor seinem Tod plante er neue Schauprozesse gegen Juden, Ärzte, Generäle u. a. Gruppen. Als er heute vor 50 Jahren starb, ging ein Aufatmen durch die Sowjetunion, denn selbst die höchsten Funktionäre hatten in dauernder Angst vor Verhaftung und Hinrichtung gelebt. Jetzt stellte sich heraus, dass der gewaltige Personenkult nur aus Angst inszeniert worden war. Und Stalin ist kein Einzelfall. Erstaunlicherweise wurden in der Geschichte immer die Herrscher am meisten kultisch verehrt, die am meisten Unheil anrichteten.
Andererseits wird Gott, der sich in seiner Liebe zu uns Menschen in seinem Sohn Jesus Christus zur Sühnung unserer Sünden geopfert hat, die gebührende Ehre verweigert. Vor ihm brauchen wir uns nicht zu ängstigen, er will unser liebender Vater sein, wenn wir ihn in Jesus Christus nur annehmen wollten. Warum suchen wir immer noch bei Menschen unser Heil, obwohl sie weder in unserer Welt und Zeit ihre Versprechungen halten, noch für die Ewigkeit etwas bieten können? Gerhard Jordy