Wenn es mit dem Christsein richtig gelaufen ist, hat man nicht nur die Vergebung seiner Sünden erhalten, sondern auch den Schlüssel zu seinem ganzen Lebenshaus dem Herrn Jesus Christus ausgeliefert.
Viele räumen ihm allerdings nur irgendeine wenig benutzte Bodenkammer oder die gute Sonntagsstube ein. In Küche, Schlafzimmer und Büro, eben da, wo sich das Leben abspielt, wo es sich entscheidet, wer das Sagen hat, möchte man doch lieber noch sein eigener Herr bleiben. Das geht natürlich nicht, wie sich auch schnell bei der ersten ernsthaften Bewährungsprobe für den Glauben herausstellen wird.
Nein, Gottes Sohn klopft zwar nur an und wir müssen die Tür öffnen; aber er ist der himmlische Herr, dem alle Macht gegeben ist, und die will er sich von uns nicht beschneiden lassen.
Öffnen wir darum alle Türen! Er meint es gut mit uns, wenn er auch manches Bild von der Wand unserer Einbildung reißt und Licht in Ecken bringt, die vor Dreck und Unrat starren. Er zeigt uns, wo etwas in unserem Denken morsch ist und schleunigst ausgebessert werden muss. Er weiß, wem manches gehört, was dort herumliegt, damit wir es dem Besitzer zurückbringen, nicht nur geliehene Bücher, auch manche Bitte um Verzeihung, die einem Mitmenschen zusteht. Er kennt unseren Umgang mit Ehepartner und Kindern und zeigt uns, wie er es haben möchte. Und abends setzt er sich zu uns aufs Sofa. Wenn wir dann einen Spielfilm genießen wollen, sehen wir die Wunden in seinen Händen, die ihm geschlagen wurden für das, woran wir uns gerade amüsieren wollen …
Hermann Grabe