Das sagte der Reichskanzler Otto von Bismarck heute vor 120 Jahren im Deutschen Reichstag. Stimmt diese Behauptung tatsächlich?
Ob sie 1888 der Wirklichkeit entsprach, mag dahingestellt bleiben, heute ist es sicherlich nicht mehr der Fall. Damals sprach Bismarck von der Bedrohung durch benachbarte Großmächte angesichts der Mittellage des Deutschen Reiches in Europa, was eine uneingeschränkte Friedenspolitik notwendig machte, denn »die Gottesfurcht ist es schon, die uns den Frieden lieben und pflegen lässt«, hatte er hinzugefügt.
Wenn aber Gottesfurcht die Voraussetzung für umfassende sonstige Furchtlosigkeit ist, gibt es heute nur wenige gottesfürchtige Menschen. Denn was fürchten die Leute zurzeit nicht alles! Da ist die Furcht vor Arbeitslosigkeit, vor Rentenbeschneidung und dem daraus folgenden sozialen Abstieg, Furcht vor Krankheit und Tod, vor unbezahlbaren Kranken- und Pflegekosten, Furcht vor Kriminalität, vor unübersehbaren globalen Veränderungen, vor Krieg und Terrorismus; Gründe, sich zu fürchten, gibt es genug - wenn die Gottesfurcht fehlt.
Es gibt also die Möglichkeit, ohne Furcht leben zu können. Allerdings nicht, weil man Deutscher ist, sondern wenn wahre Gottesfurcht unser Leben bestimmt. Das bedeutet, dass wir Gott als unserem Schöpfer die Ehre geben, uns vor ihm wegen bisheriger Missachtung schuldig bekennen und sein Heilsangebot durch Jesus Christus im Glauben annehmen. Dann werden wir frei von Furcht, weil unsere irdische und ewige Zukunft in seiner Hand liegt. Gerhard Jordy