Doch jetzt fordert Gott alle Menschen überall auf, ihre Einstellung zu ändern. Er hat nämlich einen Tag festgesetzt, an dem er über die ganze Menschheit Gericht halten und ein gerechtes Urteil sprechen wird.
Apostelgeschichte 17,30-31
Viele erinnern sich sicher, dass vor einem Jahr ein Erdbeben im Südosten der Türkei und in Syrien mit einer Magnitude von 7,8 über 50 000 Menschen das Leben kostete. Hochhäuser fielen wie Kartenhäuser zusammen, weil sie nicht erdbebensicher gebaut waren. Die Stuttgarter Nachrichten berichteten am Tag danach: »Der Geologe Naci Görür brach in Tränen aus, als er von dem Erdbeben hörte. Er habe lange geweint, sagte der 76-jährige dem türkischen Sender Fox-TV – nicht nur um die Toten, sondern weil das Unglück viel weniger Menschen das Leben gekostet hätte ... Seit drei Jahren warnte er auf der Grundlage von Daten früherer Erdbeben, dass der nächste schwere Schlag Kahramanmaras treffen werde. Zuletzt hatte er drei Tage vor dem Unglück seine Warnung wiederholt. Doch die Behörden ignorierten ihn.«
Dieser Zeitungsartikel erinnert mich an eine Situation, die in der Bibel über Paulus berichtet wird (siehe Apostelgeschichte 17): Er ist in der philosophischen Hochburg der griechischen Kultur und will dort die Botschaft vom gekreuzigten und auferstandenen Jesus Christus weitergeben. Mit viel Geschick und Einfühlungsvermögen baut er seine bekannte Rede auf dem Areopag auf. Dort tagte die höchste politische und richterliche Instanz und hier darf Paulus eine kurze Rede halten. Sie endet mit der Warnung des Tagesverses.
Die dringliche Rettungsbotschaft, die er verkündet, hat eine Kehrseite. Wer sie ignoriert, den trifft die Katastrophe: das Gericht Gottes. Wer aber seine Einstellung Gott gegenüber geändert hat und an die Rettungstat Jesu glaubt, für den hat Jesus stellvertretend das göttlich gerechte Urteil getragen. Für ihn selbst wird ein Freispruch wirksam.
Winfried Elter