Da ist ein Weg, der einem Menschen gerade erscheint, aber zuletzt sind es Wege des Todes.
Sprüche 14,12
»Irren ist menschlich«, sagten schon die alten Römer. Und tatsächlich: Wir Menschen neigen dazu, hier und da zu irren. Nicht selten müssen wir unsere Ansichten korrigieren und manches falsche Wort zurücknehmen. Da jeder wahrgenommene Irrtum aber ganz und gar nicht unserem Ego schmeichelt, fällt es uns nicht leicht, alle Sachverhalte immer wieder geradezurücken. Häufig passen wir unsere Ansichten in aller Stille an oder reden uns später ein: »So habe ich das die ganze Zeit auch gemeint.«
Am verheerendsten wird es allerdings dann, wenn wir auf Irrtümern bestehen und an diesen festhalten, weil wir für die Korrektur zu stolz sind. Der Anfang des Sprichworts von Cicero »Irren ist menschlich ...« ist besser bekannt als dessen zweiter Satzteil. »... aber auf Irrtümern zu bestehen ist teuflisch!«, heißt es weiter. Problematisch wird es tatsächlich dann, wenn wir an den Irrtümern festhalten, selbst dann, wenn sie fatale Konsequenzen mit sich bringen.
In der Bibel ruft der Prophet Jeremia warnend: »Denn ihr habt um den Preis eurer Seelen geirrt!« (Jeremia 42,20). Die Juden hatten im Kampf gegen feindliche Aggressoren auf eigene Pläne und Ideen vertraut und Gott gänzlich ausgeklammert, obwohl sie mehrmals durch Jeremia zurechtgewiesen wurden. Entsprechend mussten sie die Konsequenzen ihres Irrtums tragen, sodass sie ihr Leben einbüßten.
Doch nicht nur Römer und Juden irrten, auch heute irren wir Menschen. Besonders schlimm ist dies, wenn wir in unserer Lebensführung Gott ausklammern. Wäre es nicht fatal, am Ende des Lebens feststellen zu müssen, dass man »um den Preis seiner Seele geirrt hat«? Es ist an der Zeit, Korrektur von Gott anzunehmen und vom Irrtum umzukehren.
Alexander Strunk