Fürwahr, ich bin der HERR, der Gott alles Fleisches: Sollte mir irgendetwas unmöglich sein?
Jeremia 32,27
»Ihr werdet definitiv Durchfall haben, nehmt Medikamente dagegen mit und Elektrolyte. Das alles gibt es dort nicht.« Vollgepackt mit den empfohlenen Medikamenten machten wir uns als Familie in den tiefsten Busch Afrikas auf. Drei Monate ohne schnell erreichbare medizinische Hilfe lagen vor uns ... Von wegen Durchfall! Unser Sechsjähriger kann nun schon seit Tagen nicht mehr auf Toilette gehen – er hat eine ordentliche Verstopfung. Und mir fällt schmerzlich auf: Ich habe vergessen, Medizin gegen Verstopfung mitzunehmen! Selbstvorwürfe und Selbstzweifel an meinen Mamaqualitäten machen sich in mir breit. Unser Sohn wird von (Bauch-) Schmerzen gequält, weint ständig und schläft schlecht. Ich werde symptomhörig und male mir das Schlimmste aus.
Eine Nacht ist besonders schlimm für ihn. Während sich mein Gedankenkarussell immer schneller dreht und mir vor lauter Hilflosigkeit immer schwindeliger wird, schreie ich zu Gott: »Jesus, mein Herr und Heiland, bitte hilf du ihm! Pass du auf ihn auf! Ich weiß nicht mehr, wie ich ihm helfen kann.« Und in der Stille dieser Nacht, hinein in den Lärm des Gedankenkarussells höre ich ihn antworten: »ICH bin der HERR, dein Arzt« (2. Mose 15,27). Ein einziger Satz, in Ruhe und Festigkeit gesprochen. Aber er beruhigt mich augenblicklich und beendet das laute Chaos in meinem Kopf. Ich verstehe: »Vertraue deinen Sohn mir an! Ich, der ihn geschaffen hat, weiß, was los ist. Ich bin der Richtige für dieses Problem.« Und dann half Gott meinem Sohn und mir in unserer Not.
Es ist beeindruckend: Gott ist sich nicht zu schade, sich unserer kleinen und großen alltäglichen Nöte anzunehmen. Dabei handelt er nicht nach Schema F, sondern individuell und persönlich! Man muss ihn nur bitten.
Dina Wiens