Wir hatten einen Kurzurlaub im schönen Solling angetreten. Unsere Cockerspaniel-Dame Festa reiste mit. Der Pensionswirt hatte sich kurz zuvor einen jungen Rauhaardackel-Rüden zugelegt. Der war nun völlig begeistert über die Anwesenheit unserer Hündin. Aufgeregt kratzte er an der Terrassentür, immer mit dem Ziel, unsere Festa zu besuchen. Bei einer günstigen Gelegenheit huschte er durch unsere Tür ins Zimmer und raste auf die Hündin zu. Dann – eine Vollbremsung. Er witterte den Fressnapf und – fraß in aller Ruhe den Napf leer und verließ den Raum. Der Dackel hatte sein eigentliches Ziel aus dem Auge verloren, es gab plötzlich ein neues, besseres Ziel, das er ansteuerte.
Wie sieht es mit unserer Zielorientierung aus? Sind wir nicht auch oft so wie der Dackel und verlieren unsere eigentlichen Ziele aus dem Auge? Wir sind in unserem Leben oft völlig überlastet und reizüberflutet, sodass wir über unsere Ziele gar nicht mehr nachdenken. Ständig stürmen Erwartungen und Anforderungen auf uns ein. Wir werden gelebt und tragen daher insgeheim diese Unzufriedenheit mit uns herum: So wollte ich doch eigentlich nie leben!
Was wir brauchen, ist ein »Update«: Wer bin ich? Welche Ziele verfolge ich? – Ziele müssen definiert werden, aber wer gibt sie vor? Der Arbeitgeber, die Mode oder der »Mainstream«?
Gott, unser Schöpfer, bietet Ziele an, die nachhaltig sind, und Werte, die Bestand haben vor ihm für alle Ewigkeit. Ziele, die zu uns passen, weil wir dafür gemacht sind. Er hat uns mit Verstand und Willenskraft ausgestattet. Wir werden nicht von Trieben gesteuert wie ein Dackel. Gott hilft uns, entschlossen und in Verantwortung vor ihm Ziele anzusteuern.
Klaus Spieker