Während einer Vortragsreise durch Namibia legten wir bei den vielen Fahrten durch das schöne Land oft einen Stopp in der Wüste ein. Immer wieder gab es etwas Besonderes zu beobachten oder zu bestaunen, was wir hierzulande nicht kennen. Aufgefallen war mir ein schwarzer Käfer mit einem kugelförmigen Panzer. Ein Fachmann erklärte, dieser Käfer gehöre zur Gruppe der Tenebrioniden. Wie kann er in der trockenen Wüste, wo es nirgends eine Wasserstelle gibt, überleben? Der Schöpfer, der ihn für die Wüste konzipiert hat, gab ihm eine besondere Überlebensstrategie. Dazu gehören u.a. erheblich längere Hinter- als Vorderbeine. Morgens, wenn die Luft wegen der Atlantiknähe noch Feuchtigkeit enthält, stellt sich der Käfer im wahrsten Sinne des Wortes auf die Hinterbeine, so dass der Körperpanzer eine erhebliche Schräglage mit Gefälle zum Mund hin einnimmt. Wenn nun kleinste Tröpfchen auf dem dunklen Chitinpanzer kondensieren und sich schließlich zu größeren vereinen, läuft der Tropfen direkt zum Mund hin. Der Käfer trinkt nun in sich hinein, was immer ihm mundgerecht zufließt. Mit dieser Methode sammelt er so viel Wasser, bis dieses ein Drittel seines Körpergewichtes ausmacht. Sollten Sie gerade 75 Kilogramm wiegen, dann bedeutet das im Vergleich, dass Sie morgens zweieinhalb Eimer Wasser in sich hinein trinken. Damit würden auch Sie ganz locker einen heißen Wüstentag überleben. Und so geht es dem Käfer auch. Über Durstprobleme klagt er den ganzen Tag nicht, denn sein Schöpfer rüstete ihn vortrefflich aus.
Wenn Gott sich um das Leben eines nur 10 Millimeter kleinen Käfers so viele Gedanken macht, wie viel wichtiger ist ihm da das Leben von uns Menschen! Werner Gitt